Rendezvous mit MaRTy

Rendezvous klingt doch so viel schöner als eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomographen (MRT). Und irgendwie passt es tatsächlich, wenn man dem Wikipedia Eintrag trotz geringer Quellenangabe zu der Umgangssprachlichen Form, dem Stelldichein Glauben schenken mag. Wir haben es hier mit einer „romantischen“ Verabredung zu tun!

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Wie, ihr glaubt mir nicht? Ich sage euch: Es fielen die Hüllen! Wir gingen ohne Umschweife gleich zur Sache und MaRTy lies mir sogar die Möglichkeit in ihn einzudringen. Es war Anziehung auf den ersten Ton!

Ich hatte zwar schon einmal ein Date mit einem MRT aber dies war noch vor meiner Diagnose und irgendwie war ich, obwohl ich ja bereits MaRTys Umgangsweisen kannte, ziemlich aufgeregt. Da waren die Erinnerungen an die ungewisse Zeit, was wird aus mir und meiner Schakeline, denn das MRT kommt nach der Biopsie der Brust. Und so ging ich mit gemischten Gefühlen zu unserem zweiten Treffen, das mehr Aufklärung für die OP bringen soll.

Ich habe wie erwartet, mich für das „Stelldichein“ zurecht gemacht. Auch hier ist die Devise, weniger ist mehr und so habe ich wie gewünscht mich mit einem schicken großen Handtuch hinter eine Trennwand begeben. Ich muss ja sagen, ein wenig schüchtern war er ja schon. Bis auf mein Oberteil und BH blieb alles weitere unberührt. Dann ging es nach einer Kanülensetzung ab auf die „Liebesbank“, welche recht bequem ausgestattet war. Nun gut, Bauch auf die Liege, Brüste in die ausgestellten Formen und Arme nach vorne ausstrecken. Ach fast hätte ich es vergessen: Damit wir beide uns überhaupt aneinander wärmen konnten, gab es für mich noch ein Kontrastmittel. Zum Schluss noch eine Signalhupe in die Hand. Ihr müsst wissen, MaRTy hört etwas schlecht. Damit auch die richtige Stimmung aufkommt, gab es Musik für die Ohren! Ich war überrascht, er hatte Geschmack- Cat Stevens war zu hören. So lag ich da mit dem Kopf auf einem festen aber weichem Schaumstoffrahmen und wurde langsam für unser Schiebmichrein in Position gebracht.

Seine Stimme war eindringlich, nicht zu überhören und bescherte eine unbeschreibliche wärme sowie ein leichtes Kribbeln in meinem Oberkörper.

Trrr Trrr Trrr… taktaktaktaktaktakktak…kikikikikikikikikikikikikikikikik….trrrrrrrr….. u.v.m

Er raubte mir schlicht den Verstand, Denken war unmöglich und die Spannung, die er im gesamten Körper bei mir aufbaute war unbeschreiblich. Durch die eingeschränkte Sicht blieb mir das Engegefühl im Inneren erspart. Im Großen und Ganzen ließ er mich die Zeit vergessen und nach gefühlten Minuten musste ich ihn schon wieder verlassen. Dafür hat er mir ein Foto hinterlassen von unserem „Stelldichein“ und das lässt auch ziemlich tief blicken. 😉

Ein Foto vom ersten Date könnt ihr bereits im Untersuchungszimmer 4 angucken !

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Mehr spannende Geschichten gibt es in den nächsten Tagen!

Lg eure Onko

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2 Antworten zu Rendezvous mit MaRTy

  1. Kiki schreibt:

    Hihihi.. „Schiebmichrein“..!! 😝 Na, da bin ich doch mal gespannt, was in den nächsten Tagen kommt! Ich drücke Dir die Daumen, dass es gute Nachrichten sind (falls Du meine zerdrückten Daumen überhaupt noch brauchst..)!

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