Palliativstation

Ihr lieben Follower, sei es hier auf WordPress oder auf Twitter! Mit euren Worten Aktionen und Bildern habt ihr mich die vergangenen Tage echt berührt und schlichtweg von den Socken gehauen.

Vielen Dank dafür!

Besonders die Bilder sind so so fabelhaft, dass mir die Tränen vor Freude kommen.  Vieleicht fällt euch etwas ein um die Bilder zu bündeln und auch davon was schickes zu machen. 😀

Doch nun zu mir: Ich bin seit einer Woche auf der Palliativstation. Während ich am zweiten Abend dachte mal so eben Blut zu spucken, haben mir dankenderweise die Ärzte mein Leben geretet. Die Leber verursacht Bluthochdruck und dadurch können Adern platzen. Das ist bei mir in der Speiseröhre passiert ergo, ich habe gut ein Liter Blut gespucken.

Naja jetzt sitze ich hier, nach zwei Blutkonserven und mit vielen Gedächtnislücken XD und habe die Gelegenheit noch meine Liebsten auf wieder sehen zu sagen, bevor ich gehe. Das ist ein großes Geschenk.

An drei Tagen habe ich Besuch bekommen so langsam reicht es, dieses Durcheinnander halte ich auch noch kaum aus.

Das hauptdilemma was ich empfinde ist, dass man häufig mit dem Leid der anderen Konfrontriert wird und man diese scheinbar noch trösten muss. Dabei bin ich die diejenige, die alles verliert und alle anderen nur mich. Meine devise bzw, mein Vorhaben ist das ich mit einem glücklichen Lächeln gehen kann.

Was macht die Palliativstation?

Der Palliativstation haftet viellerorts noch das ein oder andere Vorurteil an. Häufig höre ich, dass die Palli der letzte Weg für die Patienten ist. Dem ist nicht so. Auf der Palliativstation werden chronisch Kranke vorwiegend aufgepeppelt um dann entweder zurück in die Häuslichkeit oder wenn es doch dem Ende zu geht ins Hospiz gebracht. Es gibt natürlich auch option auf der Palliativstation zu sterben, dass ist aber eher die Seltenheit.

Ich werde die Tage, wenn alles klar ist, ins Hospiz gebracht. Dort kann ich in Ruhe meinen Gedanken nachgehen. Meine Gedanken versuche ich gar nicht mehr auf morgen oder gestern zu lenken. Viel zu viele Schöne Gedanken zeigen mir nur zu sehr welchen Verlust ich erleide. Nie wieder Zeichnen, meine Bücher fallen weg, keine Comics mehr, die mir so viel bedeutet haben. Es ist ein schweres Los, denn alles andere wird nicht mehr mir gehören.

Nach dem die Ärzte mich schon als halbes Wunder sehen, hoffe ich auf ein paar Tage schonungszeit bevor ich das zeitliche Seegne, Es fühlt sich ambivalent an, wenn der Körper schwächelt aber der Geist und die Seele top fitt ums Eck springen.

Wie fühlt sich sterben an?

Ich weiß es nicht, die brennzliche Situation kann ich komplett nicht nachvollziehen Sie kam plötzlich und ich war in wenigen Sekunden weg. Es gab kein weißen Tunnel und auch kein Kirchenchor etc. Lag vielleicht daran das ich schnell behandelt wurde,

Was ich aber merke ist, dass meine Hämatome bleiben, meine Luft etwas flacher wird. Ich bin heiser geworden, wahrscheinlich wegen der Luft und Ich bin sehr sehr schlank geworden gehöre nun zu den Zitronentragenden Hauttypen mit den gelben Augen. Auch größere Gesellschaften sind mir etwas zu viel geworden. Allem in allen merke ich schon eine Veränderung an mir. Doch mein Lebenswille ist scheinbar stärker. Und auf jedenfall gute Anzeichen dafür, dass ich noch etwas Zeit habe,

Ich versuche jetzt jeden Tag so zu nehmen wie er ist! Mein Freund und mein Kumpel helfen mir dabei im jetzt und hier zu sein,

Ich bin ein sehr glücklicher Mensch. Mit einer tollen Chance vielen lieben Menschen noch tschüss zu sagen,

Liebe Grüße

Eure Onko (die Metahasenbändigerin)

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13 Antworten zu Palliativstation

  1. Klakki schreibt:

    Ich kenne dich nicht und bin nur durch Zufall auf dein Twitterprofil gekommen.
    Aber du musst eine unglaublich starke Frau sein. Niemand weiß, wie lange du noch bleibst aber ich wünsche dir, dass du noch eine unglaublich tolle Zeit hast.

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  2. MaiRose42 schreibt:

    Es ist schön von dir zu lesen. Danke für deine Worte. Ich bin jeden Tag bei dir. Alles was ich dir wünsche, ist ein guter Übergang. Ohne Schmerzen, ohne Groll und in Frieden. Ich danke dem Schicksal, dass ich dich kennen lernen durfte.
    Du wirst nie vergessen werden!
    In Gedanken 💭
    Deine Mary 🌹

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  3. Der Feind in mir schreibt:

    Liebe Katrin, liebe Onkobitch, liebe Metahasenbändigerin, es ist schwer zu verstehen und zu begreifen – und doch ist die Endlichkeit ein Teil von uns. Auch wenn wir sie nie sehen wollen. Und auch, wenn sie viel zu früh um die Ecke kommt. Du hast – nein – Du bringst mich mit Deinen Zeichnungen und Comics zum Lächeln. Sie sind etwas ganz besonderes, was Du geschaffen hast und was immer bleiben wird. Du wirst niemals ganz weg sein. Ich wünsche Dir, dass Du noch viel Zeit hast, um Dich in Ruhe zu sortieren, zu lächeln und Dich mit Deinen Freunden auszutauschen. Vielen Dank für alles. Und vielleicht lernen wir uns in der nächsten Welt mal persönlich kennen.

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  4. unfuckingfassbar schreibt:

    liebe onko, danke für alles woran du uns teilhaben lässt. ich denk an dich ❤️ und wünsche dir ein wunderbar glückliches lächeln

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  5. Martin Hausmann schreibt:

    Danke für die vielen guten Gedanken die Dein Schreiben und Zeichnen bei mir gesät haben.
    Ich sende Dir ein Lächeln, einen schönen Gedanken und meinen tief empfundenen Dank.

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    • Christin (lottismama) schreibt:

      Liebe Kathrin, mir fehlen immernoch die Worte…
      Danke, für deine Bilder, deine Worte und dass ich dich kennenlernen durfte.
      Ich wünsche dir Kraft zum Loslassen, ein leichtes Gehen mit einem Lächeln und hoffe wir sehen uns in einem anderen Leben wieder. ❤ 😢 🌹

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  6. oval5 schreibt:

    Ihr Text hat mich tief berührt – etwas was ich in der Oberflächlichkeit der Internetkonversation oft vermisse. Ich wünsche Ihnen friedfertige Tage und Entgegenkommen. Daß nicht jeder Besuch sein eigenes Leid hintanstellen kann liegt vielleicht einfach daran, daß er seines leichter zu ertragen vermag, als Ihres. …. vielleicht … 🙂

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  7. Patricia schreibt:

    Danke. Für alles. Auch wenn wir uns leider nie kennenlernten, nur irgendwie über Toni (im März 2019).
    Du bist eine wunderbare Person und wirst bei vielen immer im Herzen bleiben.

    Patricia / NWSK / Nähe Strausberg

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  8. Susanne schreibt:

    Lass dich von den Sorgen anderer nicht belabern. Sag ihnen klar, dass du dafür keine Zeit hast, du ihnen alles Gute wünschst und jetzt du im Mittelpunkt stehst.

    Ich freue mich sehr von dir zu lesen und ich bewundere deine scheinbare Gelassenheit. Ich glaube, sterben bzw. letztendlich der Tod kann etwas wunderbares sein, wenn man den Mut dafür aufbringt die Schritte zuzulassen. Ich sehe beruflich einige Menschen sterben bzw. begleite sie dabei. Die den Mut aufbringen und sich nicht gegen das was kommt wehren, haben aus meiner Beobachtersicht einen wunderbaren Abschluss, insbesondere wenn sie liebe Menschen um sich haben. Es ist dann aus meiner Wahrnehmung ein hinübergleiten, wo auch immer hin. Ich wünsche dir, dass es für dich ebenfalls eine positive Zeit wird.

    Dennoch wünsche ich dir noch einige schöne Tage, vielleicht sogar Wochen, in welchen du im Mittelpunkt stehst und dir jeden Tag gute Dinge bereitet werden die du in vollen Zügen genießen kannst. Egal ob es ein Sonnenstrahl ist, der dich wach küsst oder ein angenehmer Duft, eine Massage oder vielleicht ein Lieblingsessen was du gerne genießen möchtest, deine Lieblingsmusik und und und.

    Ich bin in Gedanken fest bei dir und wünsche dir nur das Beste!

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  9. citropeel schreibt:

    Hey, ich habe heute psychiatrische Hausbesuche gemacht und habe mich gefreut, dass die Klienten ein gutes Gefühl hatten als ich sie verließ.
    Und dann habe ich deinen letzten Eintrag gelesen und du hast mich mit einen guten Gefühl auf dem Parkplatz zurueck gelassen. Danke 🍀😊. Und ich werde dich nicht vergessen solange ich lebe. 😌

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  10. Kokee Thornton schreibt:

    Moinsen werte Comiczeichnerkollegin 🙂

    Du tauchst seit zwei Tagen plötzlich in meiner Timeline auf und ich weiß gar nicht warum. Aber nun habe ich einen kleinen Einblick in dein Leben bekommen, der mir nicht ganz so fremd ist. Ich habe meinen besten Freund bis zum Ende begleitet und es ging ihm ähnlich wie du es hier beschreibst. Er war sehr schwach und völlig überfordert von der Trauer und Fürsorge der anderen. Ich denke, du kannst deinen Lieben ruhig sagen wo deine Grenze ist, damit es dir so gut wie möglich geht und ihnen auch. Ihr macht das alle zum ersten mal durch. Ist doch klar, dass keiner weiß wie man damit umgehen soll.
    Ich weiß nicht, ob ich dir ein bisschen deine Furcht nehmen kann: Ich bin als Kind Opfer einer schweren Straftat geworden, wäre damals beinahe erstickt und hatte eine Nahtoderfahrung. Ich bin kein Esoteriker und auch nicht gläubig, sei dazu gesagt.
    Es war nicht schlimm zu sterben. Der Weg dorthin war ätzend, aber was dann kam war so schön, dass ich eigentlich nicht zurückkommen wollte. Es war ruhig und warm und ich fühlte mich unglaublich behütet und sicher. Von anderen Menschen, die ähnliche Erfahrungen machten, habe ich ähnliches erzählt bekommen. Ich hoffe, ich kann dir deinen Weg damit etwas erleichtern.

    Ich kann nachvollziehen, wie schwer es sein muss deine Comics hier zu lassen.
    Falls ich dir einen zeichnerischen Wunsch erfüllen kann, den du selbst nicht mehr umsetzen kannst, lass es mich wissen. Unentgeldlich, ohne Twitter – Fame – Ambitionen, einfach nur von Comiczeichnerin zu Comiczeichnerin.
    Ich wünsche dir, dass du nochmal so richtig von Herzen lachen und atmen kannst, hoffe, dass meine Nachricht nicht vermessen und blöde war.
    Herzallerbeste Grüße,
    Kokee

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  11. holguitar schreibt:

    Mir gehts eswie Klakki ganz oben: Mich hat der Zufall auf dein Profil verschlagen und ich bewundere dich sehr, diese Kraft die deine Postings ausstrahlen ist für mich eine Dimension die ich nicht annähernd nachvollziehen kann. Da relativiert sich so viel.
    Ich wünsche dir so viel Schönes, du hast es so verdammt verdient.
    Ich denke an dich.

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  12. Kathrin schreibt:

    Liebe Onko, Metahasenbändigerin und wenn ich’s richtig verstanden habe auch Kathrin – so wie ich.
    Durch ein Retweet bin ich vor ein paar Tagen auf deine zwitschernden Zeilen gestoßen und lese gerade mit Freude, dass es dir ein bisschen besser geht. Möge deine Zeit jeden Tag mit Momenten des Glücks, der Liebe, tiefer Freundschaft und Verbundenheit sein.
    Wir kennen uns nicht, aber ich konnte und wollte nicht ohne Kommentar mitlesen ❤️
    Alles Liebe für dich und deine Liebsten, Kathrin

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